Trump setzt neue Zölle durch Kritik auch aus den eigenen Reihen
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Die USA führen ab sofort zehn Prozent Zoll auf Waren aus aller Welt ein. Präsident Trump ruft zum Durchhalten auf, während Kritik selbst aus konservativen Kreisen laut wird. Ein globaler Handelskonflikt scheint unausweichlich.
US-Zollschock mit globaler Sprengkraft - Die Rückkehr des Protektionismus
In einer wirtschaftspolitischen Kehrtwende von historischem Ausmaß hat die US-Regierung unter Präsident Donald Trump pauschale Importzölle in Höhe von zehn Prozent auf Waren aus sämtlichen Ländern eingeführt. Seit Mitternacht (Ortszeit) gelten die neuen Vorschriften an allen Einfuhrstellen des Landes ein massiver Eingriff in das jahrzehntelang etablierte System globaler Lieferketten und freier Märkte.
Trump begründet die Maßnahme mit dem Schutz der US-Wirtschaft, dem Abbau des Handelsdefizits und der Förderung amerikanischer Produktion. Auf seiner Plattform Truth Social sprach er von einer wirtschaftlichen Revolution und forderte die Bevölkerung zum Durchhalten auf. Bleibt stark, es wird nicht leicht, aber das Endergebnis wird historisch, so seine Worte.
Technische Umsetzung und Übergangsfrist
Trotz des plötzlichen Inkrafttretens wurde eine gewisse Flexibilität eingeräumt: Für Waren, die vor der offiziellen Zollzeit bereits auf dem Weg in die USA waren also bereits verladen auf Schiffen oder Flugzeugen , gilt eine 51-tägige Übergangsregelung. Diese Güter müssen spätestens bis zum 27. Mai eintreffen, um den neuen Aufschlägen zu entgehen.
Diese Maßnahme dürfte vor allem Logistikunternehmen, große Einzelhändler und Industriebetriebe etwas Luft verschaffen gleichzeitig aber eine juristische Grauzone eröffnen, in der sich Unternehmen mit Dokumentationen und Nachweisen absichern müssen.
Kritik aus dem konservativen Lager Risse im republikanischen Konsens - Ökonomische Risiken werden laut benannt
Während Trump die Maßnahme als patriotischen Akt der wirtschaftlichen Selbstbehauptung inszeniert, regt sich auch innerhalb seiner eigenen Partei Widerstand. Der texanische Senator Ted Cruz, prominenter Republikaner, warnte vor den Konsequenzen einer möglichen Rezession. In seinem Podcast Verdict malte er ein düsteres Bild: Sollte uns eine schwere Rezession treffen, könnte 2026 für unsere Partei zum politischen Blutbad werden.
Hinter der Fassade der republikanischen Einigkeit beginnt es zu bröckeln. Insbesondere in exportorientierten Bundesstaaten wie Texas, Kalifornien oder South Carolina befürchten Unternehmer massive Umsatzverluste, steigende Produktionskosten und Jobverluste. Die Lobbys der Landwirtschaft und Automobilindustrie schlagen bereits Alarm.
Kritik an Berechnungsgrundlagen der Zölle
Auch wirtschaftswissenschaftlich wird die Maßnahme zunehmend hinterfragt. Die konservative Denkfabrik American Enterprise Institute kritisierte die zugrunde liegende Zollformel als fehlerhaft. Laut ihrer Analyse seien die tatsächlichen Aufschläge überdimensioniert. Eine realistische Korrektur würde die Zölle deutlich absenken auf maximal 14 Prozent, bei der EU sogar auf etwa zehn Prozent. Die Berechnungen der Regierung beruhten auf ökonomisch fragwürdigen Annahmen, so das Institut.
Globale Empörung und erste Gegenreaktionen - UN warnt vor wachsender Ungleichheit
Besonders drastisch fällt die Reaktion vonseiten der Vereinten Nationen aus. Die Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) warnt vor einem perfekten Sturm, der vor allem Entwicklungsländer treffen werde. Staaten, die kaum zum US-Handelsdefizit beitragen, sollen nun denselben Belastungen unterliegen wie die größten Exportnationen mit potenziell verheerenden Konsequenzen für ihre Wirtschaft und soziale Stabilität.
Insgesamt machen diese Länder laut UNCTAD nur rund zwei Prozent des US-Handelsdefizits aus ihre Einbeziehung in die Zölle sei daher weder wirtschaftlich notwendig noch moralisch vertretbar.
China schlägt sofort zurück
Die Volksrepublik China, auf die sich ohnehin ein Großteil der US-Zölle konzentriert, reagierte noch am selben Tag mit einem drastischen Maßnahmenpaket. Zusätzlich zu 34 Prozent Gegenzöllen auf US-Waren kündigte Peking Exportbeschränkungen für sogenannte Seltene Erden an kritische Rohstoffe, die vor allem in Hightech-Produkten verwendet werden.
Damit trifft China die USA an einer besonders empfindlichen Stelle: Der Zugang zu diesen Rohstoffen ist für die Produktion von Smartphones, Batterien, Halbleitern und sogar militärischem Equipment essenziell.
Die Europäische Union bleibt in Alarmbereitschaft - Brüssel reagiert aber diplomatisch
Auch in Brüssel mehren sich die Zeichen für eine harte Reaktion. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic bestätigte laufende Gespräche mit der US-Regierung, betonte aber auch die Entschlossenheit Europas: Die EU ist zum Dialog bereit aber nur auf Augenhöhe.
Der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, positionierte sich deutlich: Wir lassen uns nicht herumschubsen. Er erinnerte daran, dass die EU 22 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung stelle fast gleichauf mit den USA.
Mögliche Gegenzölle in der Pipeline
In den Gremien der EU wird bereits an einem abgestuften Maßnahmenkatalog gearbeitet. Denkbar sind Gegenzölle auf US-Agrarprodukte, Technologieimporte oder Energie. Die bisherige Zurückhaltung könnte bald einem offensiven Kurs weichen, sollte Washington den angekündigten Sonderzoll-Mechanismus ab kommenden Mittwoch tatsächlich einführen.
Sonderzölle in der Pipeline: Die Eskalation ist programmiert - Wer trifft es am härtesten?
Neben dem Grundzoll von zehn Prozent kündigte Trump einen neuen Mechanismus an, der gezielt auf Länder mit besonders hohen Handelsüberschüssen gegenüber den USA abzielt. Für diese Nationen darunter auch Deutschland, Japan, Südkorea und vor allem China könnten Zölle von bis zu 50 Prozent fällig werden.
Für die EU liegt die Zielmarke laut aktuellen Plänen bei 20 Prozent. Besonders betroffen sind aber auch kleinere Länder wie Lesotho oder die französische Inselgruppe Saint-Pierre und Miquelon, die trotz minimaler Handelsvolumina unter die neue Regelung fallen. Die internationale Gemeinschaft ist irritiert: Warum trifft es auch Staaten, deren wirtschaftliche Bedeutung für das US-Handelsdefizit vernachlässigbar ist?
Noch nicht betroffen aber wie lange noch? - Ausnahmen mit Verfallsdatum?
Einige Warengruppen wurden zunächst von den Zöllen ausgenommen. Dazu zählen strategisch bedeutsame Produkte wie Stahl, Aluminium, Autos, Halbleiter, Arzneimittel und kritische Mineralien. Doch das Weiße Haus machte unmissverständlich klar, dass auch diese Ausnahmen temporär sein könnten.
Trump deutete an, dass er bald Sonderzölle auch auf diese Kategorien erheben wolle als zweite Phase seiner Strategie. Unternehmen aus diesen Branchen stehen damit ebenfalls vor einer ungewissen Zukunft.
Was denkst du führt dieser Kurs zu mehr Fairness oder Chaos?
Trumps Zollpolitik spaltet nicht nur die Weltgemeinschaft, sondern auch die eigene Nation.
Schreib uns in die Kommentare: Wie beurteilst du die Strategie? Wird sie die USA wirtschaftlich stärken oder ist das der Auftakt zu einem gefährlichen Handelskrieg?
setzt sofort welt prozent zoll
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