Zollpause beflügelt Märkte: DAX steigt nachbörslich kräftig
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Nach einem dramatischen Kurseinbruch zeigt der DAX am Mittwochabend nachbörslich eine erstaunliche Erholung. Der Auslöser: US-Präsident Trump kündigt eine temporäre Zollpause an - mit weitreichenden Folgen für die Finanzmärkte.
Zollpause beflügelt Märkte: DAX steigt nachbörslich kräftig - Ein stürmischer Börsentag mit versöhnlichem Ausklang
Der Mittwoch begann für Anleger in Deutschland mit einem Schockmoment: Der DAX eröffnete deutlich schwächer und fiel schnell unter die psychologisch bedeutende Marke von 20.000 Punkten - ein Rückgang von 2,2 Prozent auf 19.833,56 Zähler. Im Tagesverlauf vertiefte sich der Abwärtstrend weiter, bis der Leitindex bei Handelsschluss ein Minus von 3,00 Prozent auf 19.670,88 Punkte verbuchte. Der Verkaufsdruck war hoch - getrieben von Unsicherheiten im internationalen Handelsumfeld und eskalierenden Zollstreitigkeiten zwischen den USA und China.
Doch die Märkte zeigten sich in den Abendstunden deutlich erholter. Der DAX konnte nachbörslich die Marke von 21.000 Punkten zurückerobern - ein Plus von über 6,7 Prozent gegenüber dem Tagestief. Auslöser dieser Kehrtwende war eine überraschende Ankündigung aus Washington, die weit über den Atlantik hinaus Wellen schlug.
Trumps Twitter-Diplomatie: 90 Tage Zollpause - mit Ausnahmen
Wie so oft war es ein Social-Media-Post, der die globale Finanzwelt in Aufregung versetzte: US-Präsident Donald Trump verkündete über Truth Social eine 90-tägige Aussetzung von Strafzöllen auf Importe aus über 75 Ländern. Begründet wurde die Maßnahme mit der Notwendigkeit, Zeit für diplomatische Lösungen zu schaffen. Während dieser Frist solle ein reduzierter Zollsatz von 10 Prozent gelten.
Diese Nachricht war Balsam für die Märkte, denn sie wurde als Zeichen politischer Entspannung gewertet. Besonders Unternehmen aus exportorientierten Volkswirtschaften - wie Deutschland - könnten von der Zollpause profitieren. Auch Anleger schöpften Hoffnung: Die Aussicht auf stabilere Handelsbeziehungen ließ die Kurse steigen.
Doch der vermeintliche Frieden hat Grenzen. China - der Hauptgegner im andauernden Handelskrieg - wurde explizit von der Zollpause ausgeschlossen. Im Gegenteil: Trump kündigte eine weitere Erhöhung der Importzölle auf chinesische Waren auf insgesamt 125 Prozent an. Das Verhältnis zwischen den beiden Wirtschaftsmächten bleibt damit hochgradig angespannt.
Mehr zum Hintergrund der neuen Trump-Zölle hier lesen
Globale Reaktion: Euphorie an den US-Börsen, Nervosität in Asien
Die Börsen in den USA feierten die Entscheidung mit einer regelrechten Kursrallye:
- Nasdaq: +12 % - der stärkste Tagesgewinn seit der Dotcom-Blase vor 24 Jahren
- S&P 500: +9,5 % - ein Plus in dieser Höhe gab es zuletzt im Krisenjahr 2008
- Dow Jones Industrial Average: +7,9 % - der höchste Anstieg seit dem Corona-Crash 2020
Diese Kursgewinne wurden auch an den europäischen Terminmärkten sichtbar. Analysten sprechen von einer technischen Gegenbewegung mit politischer Rückenwindunterstützung. Für den DAX bedeutet das: Rückenwind zum Start in den Donnerstag.
Anders die Lage in Asien: Die chinesischen Börsen reagierten verhalten bis negativ. Die erneute Zollverschärfung gegenüber Peking löste Besorgnis über eine mögliche neue Eskalationsrunde im Handelskrieg aus.
Die zweite Front: Reaktionen aus China und Europa
Peking reagierte umgehend mit eigenen Maßnahmen. Neben einer Zollandrohung von 50 Prozent auf ausgewählte US-Produkte reichte die Volksrepublik auch offizielle Beschwerden bei der Welthandelsorganisation (WTO) ein. Ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums sprach von einem eklatanten Verstoß gegen multilaterale Handelsregeln.
Auch Europa nimmt die Entwicklungen nicht tatenlos hin: Die EU plant Gegenzölle auf US-Waren im Wert von 21 Milliarden Euro. Ziel sind klassische US-Exporte wie Jeans, Whiskey, Motorräder und Lebensmittel. Einige dieser Maßnahmen sollen bereits in der kommenden Woche greifen - weitere sind bis Jahresende geplant. Das Ziel: den wirtschaftlichen Druck auf die USA erhöhen, ohne den transatlantischen Dialog komplett zu gefährden.
Märkte im Spagat: Hoffnung vs. Realität
Trotz der positiven Marktreaktionen bleibt die Unsicherheit hoch. Investoren sind hin- und hergerissen zwischen kurzfristiger Erleichterung und langfristiger Skepsis. Wie dauerhaft ist Trumps Kurswechsel? Welche Gegenmaßnahmen wird China tatsächlich umsetzen? Und welche Rolle spielt die EU in diesem geopolitischen Machtpoker?
Die nächsten Wochen werden entscheidend sein. Insbesondere die Reaktion der Zentralbanken, das Verhalten institutioneller Anleger und neue Wirtschaftsdaten könnten das fragile Gleichgewicht kippen - oder stabilisieren.
Deine Meinung zählt!
Glaubst du, dass Trumps Taktik aufgehen wird? Kommt jetzt wirklich Entspannung - oder nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm? Schreib uns deine Meinung in die Kommentare und diskutiere mit der Community auf Bremer24.
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