Augsburg schlägt München: Kleine Städte liegen beim Glück vorn

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Augsburg überflügelt München: Laut SKL-Glücksatlas 2025 zählen kleinere Städte zu den glücklicheren Orten in Deutschland. München rutscht im Großstadtvergleich deutlich ab - und landet nur noch auf Rang 27 von 40.

Augsburg schlägt München: Kleine Städte liegen beim Glück vorn

Großstadtstatus schützt nicht vor Unzufriedenheit

Glücklich sein - das ist mehr als Sonnenschein und schicke Cafés. In München, oft als Stadt der Schönen und Reichen verklärt, sieht die Realität nüchterner aus. Der aktuelle SKL-Glücksatlas 2025 zeigt: Die bayerische Landeshauptstadt landet nur auf Platz 27 von 40 untersuchten Großstädten. Drei Plätze schlechter als im Vorjahr.

Die Befragung basiert auf einer umfangreichen Datenerhebung mit über 23.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern - und die Tendenz ist klar: Je größer die Stadt, desto niedriger das Lebensglück. Überraschend? Nicht wirklich. Auffällig? Sehr.

Kleine Städte, große Zufriedenheit

Augsburg, kaum eine Autostunde von München entfernt, macht es besser. Die schwäbische Stadt erreicht Platz 4 und zählt zu den glücklichsten Städten Deutschlands - obwohl (oder gerade weil) sie kleiner ist. Auch Münster, Aachen oder Freiburg zeigen, dass Größe beim Glück keine Rolle spielt.

Was haben diese Orte gemeinsam? Eine kompakte Struktur, starke Gemeinschaften, mehr Grünflächen, kürzere Wege - und weniger Anonymität. Das Leben wirkt greifbarer. Überschaubarer. Persönlicher.

Der soziale Graben innerhalb der Metropolen

Laut dem Freiburger Ökonom Bernd Raffelhüschen zählt nicht nur der Mittelwert der Zufriedenheit, sondern auch dessen Verteilung. Wenn einige Bewohner auf Wolke sieben leben und andere tief im Stimmungskeller hocken, entsteht eine Schieflage - statistisch und gesellschaftlich. München, Frankfurt und Rostock zeigen laut Studie genau dieses Muster: große Unterschiede innerhalb der eigenen Bevölkerung.

Das erklärt auch, warum Städte mit wirtschaftlicher Stärke nicht automatisch auf den vorderen Plätzen landen. Es geht nicht nur um Geld, sondern auch um Gerechtigkeit - oder zumindest das Gefühl davon.

Was können Metropolen lernen?

Die Daten legen nahe: Es sind nicht die Hochhäuser, die uns glücklich machen. Es sind Nachbarn, Begegnungen, erreichbare Parks und Ärzte in der Nähe. Städte mittlerer Größe haben oft genau diese Kombination. Und sie zahlen damit auf das emotionale Konto ihrer Bürger ein.

Ob München den Trend umkehren kann? Möglich. Aber nicht ohne den Blick zu wenden - weg von Prestigeprojekten, hin zur Lebensqualität für alle. Das erfordert politischen Willen, aber auch den Mut, Gewohntes zu hinterfragen.

Jetzt interessiert uns Ihre Sicht:

Würden Sie lieber in einer kleineren Stadt leben, wenn dort die Lebenszufriedenheit höher ist? Oder ist Großstadttrubel trotz allem reizvoller? Schreiben Sie einen Kommentar und lassen Sie uns diskutieren - wo leben Sie wirklich gern?

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