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Windows XP auf dem USB-Stick: Betriebssystem für Notfälle

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Trotz der Tatsache, dass Windows XP ziemlich robust gebaut ist gegen defekte Treiber, schadhafte Programme oder ähnlichem, kommt es manchmal dazu, dass der PC nicht mehr hochfährt.

Hier setzt die von GMX in Kooperation mit COM erarbeitete Notfall-Strategie an: Ein Mini-XP auf einem USB-Stick bietet Zugriff auf alle Dateien, auch im NTFS-Dateisystem.

Programme zum Internet- und Netzwerkzugang, Festplatten-Tools zur Image-Erstellung oder Partitionierung, sowie andere Tools, können als PlugIn hinzugefügt werden.

1. Arbeitsverzeichnis festlegen

Erstellen Sie auf der Festplatte einen Ordner namens PE Builder. Laden Sie sich PE Builder von Bart Lagerweij unter der Adresse www.nu2.nu/pebuilder herunter. Entpacken Sie das Archiv in das gerade erstellte Verzeichnis und akzeptieren Sie den vom verwendeten Packprogramm vorgeschlagenen Pfad.

2. PE Builder vorbereiten

Funktionen und Software integrieren Sie in PE Builder mittels Plug-ins. Plug-ins sind Konfigurationsdateien, die gewährleisten, dass Programme unter dem Mini- Windows laufen. Laden Sie sich vom Internet Tools wie die Bildbearbeitung Irfanview, der Browser Firefox oder das Imaging-Tool Drive-Snapshot herunter, mit dem Sie ein zuvor angelegtes Backup Ihres Systems schnell wieder herstellen können.

Weil Plug-ins nur Konfigurationsinformationen für Anwendungen enthalten, müssen Sie die notwendigen Programmdateien von Hand in das Plug-in-Verzeichnis kopieren. Um an diese Dateien zu kommen, gibt es zwei Wege: Sie können entweder die Software mit einem Packer extrahieren und gelangen so an die einzelnen Daten.

Alternativ können Sie die Software zunächst auf dem PC installieren und anschließend die Dateien vom Installations-Ordner in das Plug-in-Verzeichnis kopieren.

3. PE Builder erweitern

Beachten Sie bei der Arbeit mit PE Builder einige Grundregeln, damit die hinzugefügten Erweiterungen von der Software erkannt und beim Erstellen des CD-Images hinzugefügt werden:

- Kopieren Sie Plug-ins immer in das Plug-in-Verzeichnis

- Bei Software-Erweiterungen für das Tool PE Builder lautet der Pfad in der Regel C:PE Builderpebuilder3032plugin Anwendung XY, wobei „Anwendung XY“ für den Namen des Plug-ins (Software oder Treiber) steht.

- Bei Plug-ins, die für kommerzielle Anwendungen geschrieben wurden, fehlen die nötigen Programmdateien. Sie müssen daher die notwendigen Dateien aus dem Installationsverzeichnis in den Unterordner files, zum Beispiel C:PE Builder pebuilder3032pluginAn wendung XYfiles kopieren.

Im vorliegenden Text ist für die wichtigsten Anwendungen beschrieben, welche Dateien Sie wohin kopieren müssen. Wer zusätzliche Plug-ins einbinden will, findet im Verzeichnis des jeweiligen Programms – zum Beispiel unter C:PE Builderpebuilder3032plugin Anwendung XY – eine HTM-Datei, in der beschrieben ist, welche Dateien für den Programmablauf benötigt werden.

4. Wichtige Tools einbinden

Tastatur einstellen: Damit Sie in PE Builder mit dem deutschen Tastatur-Layout arbeiten können, müssen Sie die Konfigurationsdatei verändern. Wechseln Sie dazu in den Plug-in-Ordner keyboard. Öffnen Sie mit einem Editor die Datei keyboard.inf. Suchen Sie nach 407. In dieser Zeile wird die Zeichentabelle für die Tastatur definiert. Um mit der deutschen Tastatur zu arbeiten, entfernen Sie am Zeilenanfang das Semikolon vor 0x1. Speichern Sie die Änderung.

Dateien komprimieren: Zum Transportieren und Archivieren von Programmen und Dateien sind Packprogramme sehr beliebt. Ein Multitalent für Archive ist Winrar. Besonders bei Multimedia-Daten kommt das Utility wegen seiner sehr guten Kompressionsraten zum Einsatz. Aber nicht nur die eigenen Archive verarbeitet Winrar. Auch ZIP, CAB, ARJ, TAR und viele weitere weit verbreitete Archiv-Formate liest Winrar ohne Zusatzprogramm ein und entpackt sie. Um Winrar in PE Builder einzubinden, erstellen Sie im Plug-in-Verzeichnis einen Ordner namens Winrar. Entpacken Sie den Inhalt des Archivs Winrar.zip in den neuen Plug-in- Ordner. Kopieren Sie alle Dateien und Unterordner des Winrar-Installationsverzeichnisses nach C:PE Builderpebuilder 3032pluginwinrarfiles.

Dateien verwalten:Total Commander ist ein Datei-Manager mit umfangreichen Funktionen wie integriertem Entpacker, FTP-Client und diversen Bildbetrachtern. Um die Shareware zu nutzen, kopieren Sie die Dateien cabrk.dll, default.bar, no.bar, sfxhead.sfx, share_nt.exe, totalcmd.exe, totalcmd.hlp, totalcmd.inc, unacev2.dll, unrar.dll, wcmicons.dll und wcmzip32.dll aus dem Installationsverzeichnis C: otal cmd nach C:PE Builderpebuilder3032 plugin otal commander v5.Wenn Sie Total Commander schon als registrierter Anwender nutzen, kopieren Sie zusätzlich die Datei wincmd.key in das Plug-in-Verzeichnis. Öffnen Sie mit einem Editor die Datei totalcmd.inf und entfernen Sie am Anfang der Zeile das Semikolon vor der Zeichenfolge wincmd.key=a,,1. Damit ist die Shareware-Version registriert und als Vollversion nutzbar.

Bilder betrachten: Irfanview zeigt fast alle Grafikformate an, die es gibt. Wenn Sie mit der Notfall-CD auch Bilder öffnen wollen, installieren Sie das Programm. Kopieren Sie aus dem Installationsverzeichnis die Dateien i_view32.exe und i_view32.hlp in das PE-Builder-Plug-in-Verzeichnis Irfanview.

Spionage-Software aufspüren: Ad-Aware spürt Spy- und Adware auf Ihrem Rechner auf und entfernt sie. Um die Software in PE Builder einzubinden, benötigen Sie das Plug-in. Installieren Sie die Datei adawarese.cab. Laden Sie das Spy- und Adware- Tool Ad-Aware SE von www.lavasoft.de herunter und installieren Sie die Software. Kopieren Sie anschließend das Installationsverzeichnis von Ad-Aware in den Plug-in- Unterordner files.

Viren finden und vernichten: Mit einem Virenscanner können Sie Ihren PC von Schädlingen befreien. Der Vorteil eines Scanners auf dem USB-Stick: Es lassen sich auch Viren beseitigen, die bei laufendem PC-Betriebssystem als Prozess im Hintergrund aktiv und daher schwierig zu entfernen sind. Um einen Virenscanner in PE Builder einzubinden, entpacken Sie das Plug-in Avpersonal.zip in das Plug-in-Verzeichnis von PE Builder. Extrahieren Sie mit Winrar die Datei avwinsfx.exe. Kopieren Sie alle Dateien aus dem neuen Ordner Disk_1 nach C:PE Builderpe builder3032pluginavpersonalfiles. Führen Sie die Datei finish_plugin.cmd im Verzeichnis avpersonal aus.

Systempartition sichern: Kein Notfall- Stick ohne Imaging-Tool. Wenn Sie ein Image Ihrer System-Partition besitzen, können Sie es zurückspielen und so mit Drive-Snapshot innerhalb weniger Minuten den Zustand des Systems wieder herstellen, in dem es noch einwandfrei funktionierte. Besonders vorteilhaft sind Systemsicherungen, wenn die XP-Selbstheilungskräfte – über die integrierte Systemwiederherstellung – versagen. Eine voll funktionsfähige Demo-Version von Drive-Snapshot ist bereits in PE Builder integriert. Einzige Einschränkung: Sie können lediglich für einen Zeitraum von 30 Tagen Images erstellen. Zurücksichern klappt hingegen immer.

Treiber installieren: Auf neuen Mainboards sind Netzwerk-Chips integriert, für die Windows XP keine Treiber mitbringt. Sie müssen daher auf die Treiber des Herstellers zurückgreifen. Entpacken Sie in das Plug-in-Verzeichnis die Datei netplugin.zip von der CD. Wechseln Sie in den Unterordner, der Ihre Netzwerk-Karte bezeichnet. Sie finden dort eine HTMDatei, in der angegeben ist, welche Dateien Sie benötigen. Kopieren Sie die entsprechenden Dateien in den Unterordner files, zum Beispiel in C:Erweiterungen netplugin ic_3c940files. Verschieben Sie den Ordner nic_3c940 in das Plug-in-Verzeichnis von PE Builder. Das Gleiche gilt auch für S-ATA- und Raid-Treiber: Ein Komplett-Paket inklusive Treiber-Dateien können Sie unter http://pages.infinit.net/ goriol/peplugin.htm herunterladen.

Per DSL online gehen: Um den Virenscanner zu aktualisieren oder nach einem System-Crash zusätzliche Tools aus dem Internet zu holen, braucht man eine Internet-Anbindung. Mit dem Plug-in PPPoE können Sie Ihren DSL-Anschluss aktivieren und online gehen. Legen Sie ein Verzeichnis mit dem Namen C:PE Builder pebuilder3032pluginpppoe_xp an und extrahieren Sie mit Winrar den Inhalt des Archivs pppoe_xp .cab in dieses Verzeichnis. Um eine PPPoE-Verbindung zu erstellen, müssen Sie nach dem Start die Netzwerk-Dienste und die PPPoEDienste starten. Anschließend wählen Sie New Connect…, akzeptieren die vorgegebene Verbindungs-Bezeichnung und geben Ihren Benutzernamen und das Passwort ein.

Netzwerk warten: Der Mini-Browser Off by One eignet sich gut für Wartungsarbeiten am Netzwerk wie etwa Routeroder Server-Konfigurationen. Bei diesen Arbeiten kommt es nicht darauf an, dass ActiveX- oder Flash-Elemente korrekt angezeigt werden. Kopieren Sie die Datei OB1.exe in das Off-by-One-Verzeichnis.

Sicher im Web surfen: Wer mit seinem Mini-Windows sicher im Web surfen möchte, benötigt einen Browser wie Firefox. Für die Integration von Firefox entpacken Sie die Datei firefox.zip nach C: PE Builderpebuilder3032plugin. Beim Entpacken entstehen die nötigen Unterordner von selbst. Damit der Browser korrekt funktioniert, extrahieren Sie auch noch das Plug-in Makedirprofiles.cab in das Plug-in-Verzeichnis.

5. PE Builder konfigurieren

Starten Sie das Programm PE Builder. Akzeptieren Sie die Lizenzbedingungen und legen Sie Ihre Windows-XP-CD ein. Prüfen Sie, ob die obere Pfad-Angabe auf das CD-ROM-Laufwerk verweist, in der die Windows-CD liegt, und ob die untere Angabe mit Ihrem Windows-Verzeichnis identisch ist. Normalerweise ermittelt PE Builder die Angaben von selbst korrekt. Nur wenn Sie eigene Software-Verzeichnisse erstellt oder die Installations-Quelle einmal gewechselt haben, kommt es in Einzelfällen zu falschen Angaben.

Klicken Sie auf Next. Im folgenden Dialog werden die Funktionen des Systems festgelegt. Aktivieren Sie nacheinander die gewünschten Funktionen, indem Sie diese markieren und anschließend auf Enable/Disable klicken. Aktivieren Sie zusätzlich zu den bereits aktivierten Tools die von Ihnen eingebundene Software wie Ad-Aware, Total Commander, Off by One und Firefox.

Vergessen Sie auch nicht die Punkte DOS 16-bit support for WinPE, den Network Auto-Start und Network Support, die RAM-Disk sowie die zusätzlichen Treiber einzuschalten. Sollte einmal eine Datei bei einem Plugin fehlen, meldet PE Builder dies beim Aktivieren. Er sagt Ihnen, welche Dateien ins Verzeichnis gehören. Gleichen Sie die Angaben mit den kopierten Daten ab. Kopieren Sie die fehlenden Dateien nachträglich in das Plug-in-Verzeichnis und aktivieren Sie das Plug-in erneut. Klicken Sie dann auf Next. Lassen Sie die Arbeitsverzeichnisse von PE Builder unverändert. Entfernen Sie den Haken bei Create ISO Image und klicken Sie auf Next. Sobald im Status-Fenster die Meldung Build process done… erscheint, ist PE Builder fertig. Klicken Sie auf Next und auf Exit.

6. Mini-Windows auf dem USB-Stick installieren

Stecken Sie den USB-Stick in einen freien USB-Steckplatz. Laden Sie Peinst von www.nu2.nu/pebuilder herunter und entpacken Sie das Archiv peinst.zip in das Verzeichnis C:Peinst. Öffnen Sie den Dialog Ausführen mit dem Tastenkürzel [Windows R].Tippen Sie cmd ein und betätigen Sie die Eingabetaste. Wechseln Sie in das Verzeichnis C:Peinst und geben Sie peinst ein. Wählen Sie die Option 1 und geben Sie den Arbeits-Pfad von PE Builder – standardmäßig C:Pebldr – an. Wählen Sie die Option 2. Tippen Sie den Laufwerkbuchstaben des USB-Sticks ein – etwa k:. Aktivieren Sie die Option 5 und anschließend 1. Der Kopiervorgang dauert je nach System- Größe und USB-Stick bis zu 15 Minuten. Schließen Sie die Kommandozeile mit Exit und starten Sie Ihren PC neu.

7. USB-Stick bootfähig machen

Starten Sie das BIOS und aktivieren Sie den USB-Stick als zweites Boot-Laufwerk nach dem CD-ROM-Laufwerk. Hinweise für die richtige Konfiguration finden Sie im unten stehenden Kasten „BIOS richtig konfigurieren“. Verlassen Sie das BIOS und sichern Sie die Einstellungen. Booten Sie von der Windows-XP-Installations-CD. Rufen Sie mit [R] die Wiederherstellungskonsole auf. Melden Sie sich am USB-Stick an. Der USB-Stick mit PE Builder meldet sich in der Regel mit X:minint wobei das X für den Laufwerkbuchstaben des USB-Sticks steht. Geben Sie auf der Kommandozeile nacheinander fixboot und fixmbr – jeweils gefolgt von einem Druck der Eingabetaste – ein. Eventuelle Abfragen beantworten Sie mit J.

Verlassen Sie die Wiederherstellungskonsole mit Exit. Entfernen Sie die Windows-XP-Installations- CD. Der Computer bootet nun vom USB-Stick. Je nachdem, wie schnell Ihr Flash-Speicher-Stick ist, kann dieser Vorgang bis zu zehn Minuten dauern.

Quelle: www.gmx.net



windows betriebssystem usb stick

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