Bremen zaubert meisterlich, Nürnberg schaut zu
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Werder Bremen zauberte, und der 1. FC Nürnberg schaute fasziniert zu. Der Titelverteidiger präsentierte sich beim 4:1 (2:0) über den «Club» über weite Strecken in meisterlicher Form und kommt langsam in Fahrt.«Wenn die Mannschaft so weiter spielt, können wir oben wieder mitmischen», frohlockte Manager Klaus Allofs vor dem anstehenden Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga beim VfB Stuttgart. Das gilt vor allem, weil Werder trotz der vielen Ausfälle und der hohen Belastung durch die Champions League eine überzeugende Vorstellung mit einigen spektakulären Szenen bot.
Nach zwei Bundesliga-Niederlagen hintereinander gab der 1. FC Nürnberg den passenden Aufbaugegner für die Bremer ab. Der Aufsteiger «erstarrte in der ersten Halbzeit vor Ehrfurcht», wie Trainer Wolfgang Wolf beklagte, und war mit den Treffern von Ivan Klasnic (13. Minute) und Johan Micoud (18.) noch gut bedient. Und selbst die kleine Schwächephase nach dem Anschlusstreffer durch Marek Mintals verwandelten Foulelfmeter (64.) steckte der Meister locker weg und kam durch Christian Schulz (75.) und Fabian Ernst (88.) zum insgesamt souveränen Sieg.
«Wir haben gut gespielt, gut kombiniert und sind zielstrebig nach vorne gekommen», lobte Werder-Trainer Thomas Schaaf. Und Torschütze Klasnic, der seine kleine Krise mit dem dritten Treffer in zwei Spielen wegschoss, meinte: «Es wird von Spiel zu Spiel besser.» Doch die Verantwortlichen des Meisters, der bereits drei Tage zuvor beim Champions-League-Spiel in Anderlecht eine starke Vorstellung geboten hatte, haben die unpassende Bescheidenheit abgelegt. «Es waren tolle Kombinationen dabei, aber es geht noch besser», formulierte Allofs die eigenen hohen Ansprüche: «So schnell geben wir uns nicht zufrieden.»
Zuversichtlich sind die Bremer auch, weil der Sieg trotz des Ausfalls von sieben hochkarätigen Profis gelang und zugleich die lange verletzten Ümit Davala und Daniel Jensen in der Schlussphase zu ihren ersten Saisoneinsätzen kamen. «Sie können noch nicht durchspielen, aber sie erweitern unsere Möglichkeiten, und das wird in den kommenden Wochen mitentscheidend sein», meinte Allofs und wagte grinsend einen Blick auf die anstehende Spitzenpartie in Stuttgart: «Es ist schwer, die da oben wegzuholen, aber wir werden es probieren.»
Während Werder die vielen Ausfälle glänzend kompensierte und in Francis Banecki ein Amateur bei seinem Bundesliga-Debüt als Bewacher von Mintal überzeugte, konnte Nürnberg seine vier fehlenden Abwehrspieler nicht ersetzen. Die Defensive wirkte wackelig und hatte dem Wirbel der Bremer nur wenig entgegenzusetzen. «Uns fehlte der Mut mitzuspielen», gab Sven Müller zu.
Trainer Wolfgang Wolf klagte: «Ehe wir ins Spiel gefunden haben, war die erste Halbzeit schon vorbei.» Er wollte die «völlig verdiente Niederlage» deshalb schnell abhaken. «Es kommen wieder bessere Tage und schlechtere Gegner», lautete sein Abschieds-Fazit. (dpa)
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