Scherf will mindestens bis 2007 Bürgermeister von Bremen bleiben

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Bremen (AP) Der Bremer Bürgermeister Henning Scherf bleibt aller Voraussicht nach doch die volle Legislaturperiode im Amt und wird die Bremer SPD 2007 als Spitzenkandidat in die Bürgerschaftswahl führen. Ein entsprechendes Angebot Scherfs hat SPD-Landeschef Carsten Sieling zufolge bei einer Landesparteikonferenz am Dienstagabend breite Zustimmung gefunden. Die nicht öffentliche Konferenz war einberufen worden, nachdem sich innerparteiliche Kritik am Politikstil Scherfs geregt hatte.

Die SPD werde aber ohne Koalitionsaussage in den Wahlkampf gehen, sagte Sieling nach der Konferenz. Erst eine Mitgliederbefragung nach der Wahl solle über eine künftige Koalition entscheiden. Scherf habe für den Rest der Legislaturperiode deutlich gemacht, dass er sich «als sozialdemokratischer Bürgermeister mitten in seiner Partei bewegen wird». Scherf regiert das kleinste Bundesland seit 1995 zusammen mit der CDU und gilt als Protagonist dieser großen Koalition.

Der 65-Jährige erklärte, ursprünglich sei er ein Verfechter rot-grüner Bündnisse gewesen. Seinerzeit sei er durch eine Mitgliederbefragung in die große Koalition geschubst worden, mit der er nun so identifiziert werde, dass man ihm nichts anderes mehr zutraue. Er könne aber «in Alternativen denken.» Auf eine exakte Angabe zu der Zeitspanne, die er im Fall eines neuerlichen Wahlsieges noch Bürgermeister bleiben würde, wollte Scherf sich nicht einlassen. Sieling habe «mindestens bis 2008» gesagt, «das finde ich freundlich».

Zur Forderung nach mehr sozialdemokratischem Profil erklärte Scherf, er befinde sich in einem «Rollenkonflikt». Als Regierungschef einer großen Koalition müsse er den Kompromiss vertreten, auch wenn es immer wieder den Wunsch an ihn gebe, «nun nimm doch mal das sozialdemokratische Fähnchen in die Hand». Sein Mandat reiche aber über die SPD hinaus. Er habe bei der Wahl 2003 auch eine ganze Reihe Stimmen von Wählern bekommen, die das Bündnis mit der CDU gewollt hätten.

Bis vor zwei Wochen hatte der 65-Jährige öffentlich stets erklärt, im Lauf der Legislaturperiode zu Gunsten eines Nachfolgers zurücktreten zu wollen. Aus dem Segelurlaub heraus in einem Radio-Interview gab er dann seinen Sinneswandel bekannt, ohne zuvor mit den Parteigremien zu beraten. Dies hatte Sieling zufolge zu Kritik in den eigenen Reihen geführt. Seine Meinungsänderung begründete Scherf unter anderem mit dem Rücktritt seines Stellvertreters, des CDU-Politikers Hartmut Perschaus, aus Gesundheitsgründen. Nur er selbst habe dann Kontinuität in der Regierung verkörpern können.

Quelle: de.news.yahoo.com

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