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Studieren in den Tropen als Einsatz für die Umwelt

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Neuer Masterstudiengang ISATEC an der Uni Bremen hat großen Zulauf Studieren unter Palmen an einem entlegenen Sandstrand mit Blick auf ein azurblaues Meer – was sich für den Durchschnittsstudenten wie das Paradies anhört, bedeutet für die Absolventen des neuen Masterstudiengangs ISATEC der Universität Bremen harte Forschungsarbeit. Hinter dem exotischen Kürzel verbirgt sich ein langer Name: Internationale Studien in aquatischer Tropenökologie. Was dahinter steckt, ist kurz gesagt: Forschung in den Tropen zum Schutze der Ökosysteme.

„Ich komme aus einer leuchtenden, farbigen Landschaft, hoch in den Bergen von Ecuador. Meine Landsleute sind spontane Menschen. Hier sind die Leute schon anders: eher in sich selbst zurückgezogen“, sagt Soledad Luna, die es vor einiger Zeit in den grauen Norden nach Bremen verschlagen hat, um hier an dem Masterstudiengang teilzunehmen.

Zwei Jahre dauert er. In sechs Modulen lernen die Studenten im ersten Jahr zunächst Grundlagen, so beispielsweise Dinge zu tropischen Ökosystemen oder natürlichen Ressourcen. Danach folgen drei bis sechs Monate Auslandsstudium, in denen die Lernenden in der Regel an eine tropische Küste geschickt werden, um Daten für ihre Abschlussarbeit zu sammeln.

Hier werden sie hautnah mit den Schwierigkeiten vor Ort konfrontiert: Überfischte Meere, abgeholzte Wälder und geblichene Korallenriffe sind typische Probleme der Küstenregionen, wo bereits die Hälfte der Weltbevölkerung lebt. Verstädterung, hohe Einwandererzahlen und Umweltbelastungen gehen hier Hand in Hand.

In den beiden letzten Semestern müssen die Studenten ihre gesammelten Daten auswerten und eine Abschlussarbeit schreiben. Haben sie das geschafft, winkt ihnen der akademische Titel „Master of Science“. Sie nennen sich dann „Experten für den Schutz und die nachhaltige Nutzung tropischer Küsten“.

Doch nicht jeder darf an dem Studiengang, der in diesem Jahr das vierte Mal angeboten wird, teilnehmen. Nur 20 Lernende werden aufgenommen. „Die Nachfrage ist bei weitem größer als das Angebot. Schon jetzt haben wir mehr als 100 Bewerbungen für das kommende Semester“, erzählt Iris Freytag, Koordinatorin von ISATEC am Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) der Universität Bremen. Voraussetzung ist zuallererst ein Bachelor, also ein bereits abgeschlossenes Studium in Biologie oder Umweltwissenschaften. Und dass die Studenten mindestens zwei Sprachen sprechen, denn gelehrt wird ohnehin in Englisch.

Viele Absolventen kehren anschließend in ihr Heimatland zurück. Andere haben die Möglichkeit, sich in nationalen und internationalen Organisationen, Verwaltungsbehörden, Universitäten, Entwicklungshilfe-Organisationen und für Firmen, die sich mit Ökotechnologie befassen, zu bewerben. Soledad Luna träumt davon, an dem Institut für Meeresforschung zu arbeiten, das in Ecuador gerade in Planung ist.

Wer Näheres zum Masterstudiengang ISATEC wissen will, kann sich im Internet unter www.isatec.uni-bremen.de informieren.

Quelle: www.bremer-nachrichten.de  (geschrieben von Viola Hardam)



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