Sparen mit Supermarkt-Apps? Warum Sie oft mehr bezahlen als geplant
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Supermarkt-Apps locken mit Rabatten, doch viele Nutzer sparen am Ende weniger als gedacht. Neue Studien zeigen: Wer auf Coupons setzt, gibt oft mehr Geld aus als geplant - und kauft häufiger Produkte, die vorher gar nicht auf dem Zettel standen.
Wie digitale Rabatt-Jäger in die Kostenfalle tappen
Die Szene ist vertraut: Sie stehen im Supermarkt, haben die App der Handelskette geöffnet, sammeln digitale Treuepunkte und aktivieren einen Coupon für zwei Euro Rabatt auf die nächste Packung Kaffee. Klingt nach einem cleveren Spartipp. Die Realität sieht anders aus. Die meisten Verbraucher geben mit diesen Apps mehr aus, als sie eigentlich geplant hatten - auch, wenn die Werbebotschaften anderes versprechen.
Rabatte mit Haken
Eines ist sicher: Ohne eine App geht im Einzelhandel kaum noch etwas. Egal ob Discounter oder Drogeriekette, überall prangt der QR-Code am Eingang und an der Kasse, Apps versprechen digitale Einkaufszettel, Angebote und personalisierte Gutscheine. Fast jede zweite Person in Deutschland nutzt laut einer Yougov-Studie regelmäßig mindestens eine dieser Anwendungen. Doch echte Preisvorteile sind rar.
Markus Montz vom IT-Fachmagazin ct bringt es auf den Punkt: Selbst wer die App konsequent nutzt und fleißig Coupons einlöst, spart meist weniger als gedacht. Im Schnitt liegt der geldwerte Vorteil unter einem Prozent des Einkaufswertes. Eine Zahl, die im Alltag kaum spürbar ist. Das Hauptproblem: Rabatte wirken auf der psychologischen Ebene - sie suggerieren Sparsamkeit und wecken Jagdinstinkte, doch am Ende gewinnt oft der Händler.
Wenn Sparen teuer wird
Wie tricksen die Apps das Gehirn aus? Ein Großteil der Nutzer gibt an, dass sie durch Coupons und Aktionshinweise häufiger neue Produkte ausprobieren. Knapp die Hälfte hat laut Studie schon einmal etwas gekauft, das eigentlich nicht geplant war. Noch erstaunlicher: Ein Drittel gibt zu, mehr von rabattierten Artikeln zu kaufen, als nötig gewesen wäre.
Genau das freut die Handelsketten. Die Entwickler der Apps wissen, wie sie Kunden mit kleinen Belohnungen an den Einkauf binden und gezielt zum Impulskauf verleiten. Eine App-Notifikation für 2 für 1-Aktionen oder personalisierte Gutscheine erscheinen wie ein exklusives Angebot - und führen direkt zu mehr Ausgaben. Aus nur schnell das Nötigste wird ein voller Einkaufswagen.
Technische Tücken und Zufriedenheit
Die Vorteile der Apps sind begrenzt, aber auch technisch gibt es Hürden: Viele Verbraucher stören sich an komplizierten Bedienoberflächen oder fehlender Personalisierung. Nur wenige Apps - wie von DM oder Lidl - schneiden bei den Nutzern wirklich gut ab. Die Mehrheit ist allenfalls mäßig zufrieden, so die Yougov-Zahlen. Dennoch lassen sich viele von der Hoffnung auf exklusive Schnäppchen immer wieder einfangen.
Der große Trugschluss: Sparen als Kaufanreiz
Das eigentlich Erstaunliche: Drei Viertel der Befragten nutzen die Apps vorrangig wegen der Aussicht auf finanzielle Ersparnisse. Die Wirklichkeit holt sie aber schnell ein. Denn der Spardruck verwandelt sich oft in eine Einladung zum Konsum. Die vermeintlich gesparte Summe wandert direkt in zusätzliche Produkte - meist solche, die nicht auf dem Einkaufszettel standen. Genau das bestätigen Experten wie Montz: Disziplin beim Einkaufen zahlt sich mehr aus als jeder App-Rabatt.
Service schlägt Rabatt
Warum bleiben viele Kunden dennoch dabei? Der finanzielle Vorteil steht zwar im Vordergrund, doch am Ende zählt für die Nutzer, wie gut die App im Alltag funktioniert. Service, Relevanz und Nutzerorientierung sind die wahren Faktoren für Kundentreue. Ein simpler Gutschein reicht nicht aus, um loyale Kunden zu schaffen.
Wie sehen Sie das?
Nutzen Sie Supermarkt-Apps regelmäßig? Haben Sie sich schon einmal von einem Rabatt zum Kauf verleiten lassen - oder sparen Sie tatsächlich? Teilen Sie Ihre Erfahrungen unten in den Kommentaren und diskutieren Sie mit anderen Leserinnen und Lesern.
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