Schneller surfen im Zug: Neues Projekt für besseres Bahn-Internet
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Bahn, Mobilfunkanbieter und Forschung starten ein gemeinsames Projekt, das Internet im Zug endlich zuverlässig machen soll. Die Strecke Hamburg-Berlin dient als Testfeld für neue 5G-Lösungen direkt am Gleis.Funkloch auf Schienen: Warum Bahnfahren digital frustriert
Zugfahren in Deutschland heißt oft: Netz weg. Emails bleiben liegen, Videoanrufe brechen ab, Musikstreams stottern. Während sich das WLAN im ICE regelmäßig verabschiedet, bleibt vielen nur noch das Hoffen auf Mobilfunk - ein Glücksspiel auf Schienen. Besonders zwischen Städten wie Hamburg und Berlin reißt die Verbindung immer wieder ab. Und das auf einer Strecke, die als digitales Rückgrat dienen könnte.
Ein Zustand, der nicht nur Reisende nervt, sondern auch wirtschaftlich kaum tragbar ist. Denn während digitale Nomaden, Pendler und Geschäftsleute ihre Produktivität im Zug steigern wollen, bleibt die Infrastruktur oft auf Provinzniveau stehen.
Das Experiment beginnt: Bahn und Provider greifen gemeinsam an
Doch jetzt tut sich etwas. Ein neues Projekt bringt Bewegung ins Gleisnetz - wortwörtlich. Die Deutsche Bahn hat sich mit allen vier Mobilfunkanbietern zusammengeschlossen, um das Problem direkt an der Wurzel zu packen: an der Strecke selbst. Statt punktueller Netzversorgung aus der Ferne soll das Internet künftig entlang der Gleise fließen - wie Strom durch eine Leitung.
Die 278 Kilometer lange Verbindung zwischen Hamburg und Berlin dient dabei als erste Teststrecke. Hier fahren täglich bis zu 230 Züge, mit Zehntausenden von Fahrgästen. Wer auf dieser Strecke das Netz in den Griff bekommt, hat das Potenzial, auch anderswo den Knoten zu lösen.
Neue Masten, neues Denken: Internet aus nächster Nähe
Kern des Projekts sind neu entwickelte Mini-Funkmasten, die direkt neben den Gleisen installiert werden. Sie sind kompakt, leistungsfähig und sollen engmaschig platziert werden - ein Netz am Netz, sozusagen. Gefunkt wird im leistungsstarken 3,6-GHz-Bereich, ergänzt durch weitere Frequenzen für Reichweite und Durchdringung.
Das Besondere: Alle Anbieter - Telekom, Vodafone, O2 Telefónica und 1&1 - teilen sich die Technik. Das bedeutet weniger Konkurrenzdenken, mehr Zusammenarbeit. Ein Schritt, der in der Branche lange als undenkbar galt.
Wenn Glas zum Problem wird: ICE-Fenster blockieren Signale
Doch Technik am Gleis allein reicht nicht. Ein überraschendes Hindernis wartet im Inneren der Züge: die Fenster. Um vor Hitze zu schützen, wurden viele ICE-Züge mit beschichteten Scheiben ausgestattet - die leider auch Mobilfunkwellen blockieren. Eine technische Notlösung mit digitalem Kollateralschaden.
Jetzt werden die älteren Fenster per Laser angeritzt, um punktuell Signale durchzulassen. Neuere Züge setzen gleich auf funkfreundliches Glas. Eine kleine bauliche Maßnahme mit großem Effekt.
Highspeed auf dem Prüfstand: Realität statt PR-Versprechen?
Das Projekt trägt den Namen Gigabit Innovation Track XT - ein Titel, der ambitioniert klingt. Hinter ihm steckt ein breites Konsortium aus Bahn, Netzbetreibern, Forschungseinrichtungen und Technikfirmen. Doch ob es gelingt, ein stabiles Gigabit-Netz auf Schienen zu bringen, bleibt offen. Die ersten Tests zeigen: Es funktioniert - zumindest im Labor und auf Pilotstrecken. Die Realität könnte schwieriger werden.
Denn die Anforderungen wachsen: Nicht nur Fahrgäste wollen surfen. Auch neue Bahnkonzepte - von autonomem Fahren bis hin zu vorausschauender Wartung - hängen an stabiler Datenverbindung.
Was meinst du: Kommt jetzt wirklich das Internet in Fahrt - oder bleibt es bei einer weiteren Ankündigung? Diskutiere unten mit.
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