Bremer24 Logo

Immer mehr Armut in Bremen

Sie befinden sich: Home > News Archiv > Bremen > Immer mehr Armut in ...

Die Armut in Bremen nimmt immer weiter zu. Immer mehr Kinder sind sozialhilfebedürftig. Und: Armut betrifft mehr und mehr die arbeitende Bevölkerung. Das ist das Fazit des dritten Armutsberichtes, den die Arbeitnehmerkammer gestern vorlegte.

Für arme Menschen in Bremen sei 2003 ein schlechtes Jahr gewesen. Fast alle Kennzahlen, an denen sich die materielle Armutsentwicklung ablesen lasse, hätten sich verschlechtert, zum Teil dramatisch.

Es gebe mehr Arbeitslose, mehr Sozialhilfeempfänger und mehr Menschen, die Wohngeld beantragten (plus elf in Bremen bzw. plus 22 Prozent in Bremerhaven, insgesamt 23 000), so Dr. Hans Endl, Geschäftsführer der Arbeitnehmerkammer. Endl: "Aber besonders alarmierend ist, dass immer mehr Kinder und Jugendliche auf Sozialhilfe angewiesen sind." Armut sei längst kein Randphänomen der Gesellschaft mehr, sondern betreffe angesichts von steigenden Mini- und Teilzeitjobs auch die arbeitende Bevölkerung.

Endl und Klaus Jakubowski, Referent für Sozialpolitik, gaben bei der Vorlage des Berichtes "Armut in Bremen", keine Entwarnung. "Es ist kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen", so der Referent. Im Gegenteil, statt der leisesten Anzeichen für Verbesserungen befürchtet er durch Hartz IV, dass noch mehr Menschen in die Armutsspirale geraten. Die Entwicklung sei überall negativ, so Jakubowski. Die Zahl der Arbeitslosen im Land Bremen stieg von 2002 auf 2003 nochmals um 1 883 auf 42 415. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen nahm um acht Prozent zu. Die Abnahme offener Stellen (minus 33 Prozent in Bremen-Stadt) verschärfe die Lage.

Da sei der Anstieg der Sozialhilfeempfänger auf 61 000 kein Wunder (Bremen plus 256, Bremerhaven plus 2 128). Als besonders gravierend hob Jakubowski die Zahl der sozialhilfebedürftigen Kinder (zwischen 0 und 20 Jahren) hervor. In Bremen wuchs die Zahl um 526 auf 19 115. Als geradezu katastrophal bezeichnete er den Anstieg um fast 35 Prozent in Bremerhaven: 6 085 Kinder (plus 1 571) bezogen Sozialhilfe. "Man kann fast sagen: Kinder sind arm oder machen arm."

All die Zahlen seien mit menschlichen Schicksalen verbunden, aber überall gehe es nur um Kostenreduzierung, kritisierte die Kammer und forderte nicht nur den Bund, sondern auch Bremen zum Umsteuern auf.

Der dritte Bericht hat den Schwerpunkt Armut und Gesundheit. Referentin Carola Bury: "Die Spirale von arm, krank, arm, krank lässt sich kaum durchbrechen." Viele einzelne Leistungskürzungen summerierten sich. Wer arm sei, habe bei Krankheit absolut keine Spielräume.

Quelle: syke.mzv.net & www.arbeitnehmerkammer.de, geschrieben von Elisabeth Gnuschke



bremen armut

Kommentar schreiben

Teilen Sie uns Ihre Meinung mit. Ihr Kommentar wird nach Pruefung veroeffentlicht.

Pflichtfelder


Neusten News in der Kategorie "Bremen"

• Heute Nacht gibt es Sternschnuppenregen
In der Nacht von Montag zum Dienstag ist wieder Sternschnuppennacht. H...
• Bremer Faschingsumzug begeisterte Zehntausende
Heiße Rhythmen und fast schon sommerliche Stimmung haben am Samstagmit...
• Spektakuläre Geiselnahme nach Tankstellenüberfall
Am Morgen kam es in Bremen nach einem Überfall auf eine Tankstelle zu ...
• Schwerer Zusammenstoß zwischen zwei Taxen auf Kreuzung
Ein ungewöhnlicher Unfall ereignete sich in der Nacht zu Sonntag in De...
• Bremen: Ein Toter nach Wohnhausbrand
In der Nacht zu Montag ist im Bremer Stadtteil Arbergen ein gehbehinde...
• Spektakuläre Verfolgungsjagd: Mercedes rast in Polizeisperre...
Am Freitagmittag endete in Bremerhaven eine spektakuläre Verfolgungsja...
• Schwere Gasexplosion sprengt Fenster und Türen aus Mehrfamil...
In Bremen-Nord hat in der Nacht zu Donnerstag ein Mann bei dem Versuch...
• Setzten Bremer Brandstifter Garagenkomplex in Brand?
Der Bremer Stadtteil Huchting kommt nicht zur Ruhe. Während bereits ei...
• Millionenschaden bei Bahnunfall - Güterzug-Waggon entgleist
Ein Bahnunfall auf der Zugstrecke Bremen-Hannover hat am Morgen für ei...
• Zwei ausgedehnte Feuer in Silvesternacht hielten Feuerwehr i...
Während die meisten Bremerinnen und Bremer ausgelassen auf den Jahresw...