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Der gruseligste „Tatort“ seit langem kommt aus Bremen

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Thorsten Näter hat einen außergewöhnlichen „Tatort“ gedreht. Das Erste zeigt den Film am Sonntag ab 20.15 Uhr. BREMEN - Turmhoch ragen die Häuser von Tenever in den Himmel, die Welt drumherum sieht verlassen aus. Nur ein paar Vögel schrecken auf, als die Kamera heranfliegt. Da verstellen acht scharlachrote Buchstaben das Bild und verraten, dass hier doch jemand wohnt: „Abschaum“ nämlich.

Die Kamera stoppt, auf dem Asphalt liegt ein totes Mädchen. Miriam heißt sie, eine seltsame Tätowierung ziert ihre Hand. Kommissarin Lürsen möchte wissen, was das bedeutet. „Das bringen die Mädchen aus der Schule mit“, brummt Miriams Vater, die anderen Kinder verstecken sich schnell. Tenever ist ein Stadtteil von Bremen, aber unheimlicher als hier ist es nur noch nachts auf einem katholischen Friedhof.

Thorsten Näter hüllt die Hochhäuser von Tenever in ein eiskaltes Blau, Musik kündet vom Ende der Welt. Dass das hier eigentlich ein „Tatort“ ist, schert den Hamburger Regisseur nicht: Er will von Abgründen erzählen, vom Bösen, von der verlotterten Gesellschaft. Das Personal in so einem Gruselfilm ist austauschbar; diesmal ist es eben Kommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel), die durchs Gruselkabinett tapst.

„Die Frage ist: Sind Sie bereit zu glauben?“, fragt eine merkwürdige Bibliothekarin Lürsens Kollegen Stedefreund (Oliver Mommsen). „An was – an den Teufel?“, will der Polizist wissen. Er ahnt nicht, dass er es bald genau damit zu tun bekommt.

Satanismus also. Und Mord und Totschlag, Kindesmissbrauch, Sozialkritik und Selbstjustiz; Näter lässt sich da nicht lumpen. Doch wirklich wichtig ist ihm das alles nicht: Die Themen sind ihm – wie ihre Verpackung „Tatort“ – Mittel zum Zweck, das Böse sichtbar zu machen. Und das gelingt ihm vorzüglich, die Beklemmung hält 90 Minuten.

Näters Stärke ist die Atmosphäre. Vor zwei Jahren konfrontierte er Kommissarin Lürsen im „Tatort: Schatten“ mit ihrer Vergangenheit. Der Film war getragen von unerträglicher Melancholie, Näter wurde für den Grimme-Preis nominiert. „Abschaum“ funktioniert genauso, bloß dass die Stimmung diesmal unerträglich unheimlich ist.

Turmhoch ragt am Ende der Leichenberg in den Himmel, die Welt sieht abermals verlassen aus. Thorsten Näter hat sie vom Bösen befreit, vorerst zumindest. Nötig war dafür eine weitere böse Tat.

Und warum ist die Welt so schlecht? „Es muss nicht immer eine Erklärung geben“, sagt Inga Lürsen. Der Mensch sei einfach böse.

Sonntagabend, 21.45 Uhr. Das Team vom Bremer „Tatort“ wünscht allen Fernsehzuschauern eine gute Nacht.

Quelle: www.nwz-online.de



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