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Rehhagel will nicht

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Otto "Rehakles" Rehhagel wird nicht neuer deutscher Bundestrainer. Er werde seinen Vertrag bei den Griechen bis 2006 erfüllen, sagte er Beckenbauer in einem Telefonat. Wer bleibt jetzt noch übrig?

Nach Ottmar Hitzfeld hat auch Otto Rehhagel dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) einen Korb gegeben und auf das Amt des Bundestrainers verzichtet. In einem Telefongespräch am Samstagnachmittag mit DFB-Vize Franz Beckenbauer sagte der Coach von Europameister Griechenland überraschend ab. Dies teilte DFB- Pressesprecher Harald Stenger der dpa am Abend mit. Nach der Absage der zwei Wunschkandidaten beginnt die Suche nach einem Nachfolger von Teamchef Rudi Völler erneut.

Laut Stenger habe Rehhagel in dem Telefonat mit Beckenbauer um Verständnis für seinen Schritt gebeten und erklärt: Er stehe beim griechischen Fußballverband EPO im Wort, habe sich in drei Jahren dort etwas aufgebaut und möchte seinen bis zur WM 2006 laufenden Vertrag erfüllen.

Angeblich 5 Mio. Gehalt für zwei Jahre geboten
Beckenbauer hatte in der "Bild"-Zeitung, deren Kolumnist er ist, mehrfach die Qualifikation Rehhagels hervorgehoben und damit den Eindruck erweckt, er wolle ihn als Bundestrainer. Nach einem Bericht des Blattes soll dem Trainer von Europameister Griechenland ein Gehalt von 5 Millionen Euro bis zur WM 2006 angeboten werden. Zugleich wolle der DFB versuchen, den 65-jährigen Fußball-Lehrer mit einer Summe von 1 Million Euro beim griechischen Verband auszulösen.

Griechen atmen auf
Damit ist auch ein Ultimatum des griechischen Verbandes wieder vom Tisch. Nach einem Bericht des staatlichen griechischen Fernsehens (NET) wollte EPO Rehhagel demnächst ultimativ auffordern, seine Pläne offen zu legen. Verärgerte Mitarbeiter des EPO-Vorstandes erklärten, der Trainer sei mit dem Hinauszögern seiner Entscheidung und dem Anheizen der Gerüchteküche auf dem besten Wege, zu zerstören, was er in drei Jahren aufgebaut habe: "Er hat einen Vertrag. Wenn er ihn brechen will, dann soll er es sagen."

Fauler Kompromiss an der DFB-Spitze
Die ungelöste Trainerfrage überschattet das Machtgerangel an der DFB-Spitze, die gestern mit einem fadenscheinigen Kompromiss vorläufig beendet wurde. Eine Doppelspitze mit Gerhard Mayer-Vorfelder als DFB-Präsidenten und Theo Zwanziger als Geschäftsführenden soll den deutschen Fußball ins WM-Jahr 2006 führen. Dazu ist eine Satzungsänderung erforderlich, die vom Bundestag am 22./23. Oktober in Osnabrück mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit verabschiedet werden soll. Mit den Präsidenten des Bayerischen und des Süddeutschen Verbandes, Heinrich Schmidhuber und Rolf Hocke, signalisierten am Samstag bereits zwei von fünf Regional-"Fürsten" ihre Zustimmung.

"Doppelspitze beste Lösung"?
"Das war auf alle Fälle eine Entscheidung, die allen gerecht geworden ist", sagte Schmidhuber. Hocke meinte: "Die Regional- und Landesverbände waren angetreten, Theo Zwanziger zur Kandidatur zu drängen, und das Ziel haben wir geschafft. Unter dem Aspekt, dass wir im DFB die WM 2006 vor der Brust haben, ist die Doppelspitze die beste Lösung." Die endgültige Ablösung von Mayer- Vorfelder durch Zwanziger soll bei einem Bundestag im September 2006 erfolgen.

Der 71-jährige Mayer Vorfelder versuchte, seinen Machtverlust als Erfolg darzustellen. Er darf weiter repräsentieren und den DFB im Fußball-Weltverband FIFA und im Europa- Verband UEFA vertreten. Allerdings ist seine Mitgliedschaft in deren Spitzengremien durch eine Persönlichkeitswahl erfolgt, an der ein vollkommener Sturz als DFB-Präsident nichts geändert hätte. Zudem bleibt Mayer-Vorfelder Chef des Aufsichtsrats des WM- Organisationskomitees. Zwanziger soll sich um das Tagesgeschäft kümmern.

Für Zwanziger eine Notlösung
Bei einem Auftritt am Samstag vor dem Verbandstag des Südwestdeutschen Fußball-Verbandes (SWFV) in Edenkoben sprach Mayer-Vorfelder von einem "Kompromiss der Vernunft". Mit Zwanziger sei er "in der Regel einer Meinung". Der bisherige Schatzmeister sieht die Doppelspitze allerdings nicht als Modell für die Zukunft. "Ich glaube nicht, dass es sie länger als zwei Jahre geben wird", erklärte der 59-Jährige. Mayer-Vorfelder bestätigte: "Es ist klar abgesprochen, dass ich nach der WM aus dem Amt scheide."

Da der Aufgabenbereich von Generalsekretär Horst R. Schmidt, der im DFB als der Macher gilt, von der Doppelspitze unberührt bleiben soll, ist Zwanzigers künftige Rolle vorerst unklar. «Wir wollen in fairer Partnerschaft zusammenarbeiten. Das Grundvertrauen ist trotz der zuletzt aufgetretenen Differenzen nie verloren gegangen», sagte Zwanziger.



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